Der Geschichtsverein Mundelsheim e.V.

Der am 26. Mai 2000 vom Initiator, Helmut Späth, gegründete Geschichtsverein Mundelsheim e. V. hat aktuell 125 Mitglieder. Bei der Gründungsversammlung wurde Helmut Späth als Vereinsvorsitzender gewählt. Ein erstes öffentliches Auftreten fand am Martinimarkt 2000 mit einer Ausstellung im Bürgerhaus statt. Im Jahr 2001 regte der Verein an, einen historischen Ortsrundgang zu erarbeiten. Dazu wurde eine Broschüre erstellt, die auch in Französisch übersetzt wurde, und eine Beschilderung an den historischen Gebäuden angebracht. Im Jahr 2001 konnte der Verein das im Eigentum der Gemeinde Mundelsheim stehende, denkmalgeschützte Gebäude „Stiftsscheuer“ als Mieter übernehmen. Zu diesem Zeitpunkt war dieses Gebäude sehr sanierungsbedürftig. Als ehemalige Zehntscheuer des adeligen Damenstiftes Oberstenfeld ist das Haus mit der Geschichte des Ortes eng verbunden, die Erhaltung war wünschenswert und somit auch ein idealer Standort für ein vom Geschichtsverein betriebenes Museum. Von ca. 20 aktiven Mitgliedern wurde hier zur Gebäudesanierung und Nutzungsänderung eine immense Arbeitsleistung erbracht. Dabei waren besonders, die Vorschriften des Landesdenkmalamtes zu beachten.
Am 5. Juli 2003 konnte zum 100-jährigen Bestehen der Weingärtnergenossenschaft Mundelsheim das Museum mit der Weinbauausstellung eröffnet werden. Sie zeigt im Keller der Stiftsscheuer die Arbeit im Weinberg und die Weinherstellung in früheren Jahren. Schon an den beiden ersten Öffnungstagen konnten 1800 Besucher begrüßt werden.
Ein Anliegen des Geschichtsvereins war es, an der früheren Heer- und Poststraße von Marbach nach Heilbronn, die bei der Rebflurbereinigung „Rozenberg“ abgebaute „Gruhe“, wiederherzustellen. Am 4. Juni 2004 konnte die „Grugstatt“ mit einem kleinen Fest eingeweiht werden.
Als Ergänzung und passend zur Weinbauausstellung wurde im Januar 2005 der Ausbau des 1. Stockes in Angriff genommen und mit dem Aufbau einer Küferwerkstatt begonnen. Das Museum erfuhr durch diese Maßnahmen eine beachtliche Wertsteigerung. Konzeption und Umsetzung der Ausstellung nahmen viel Zeit in Anspruch. Große Unterstützung erfuhr der Geschichtsverein bei der Gestaltung dieser Ausstellung durch die Küfermeister Herbert Rieger, der die Maschinen und Geräte seiner Werkstatt dem Verein überlassen hat, und dem Vereinsmitglied Karl Müller, einem langjährigen Mitarbeiter von Herbert Rieger. Ohne deren Fachkenntnisse wäre diese Ausstellung so nicht gelungen. Beim Martinimarkt am 19. November 2005 konnte die Eröffnung der Werkstatt gefeiert werden.
Im Jahr 2007 wurde mit dem Aufbau des 7 Meter langen Kelterbaumes im Eingangsbereich der Stiftsscheuer begonnen. Heute ist er ein Blickfang beim Betreten des Museums.
Ein absoluter Höhepunkt in der noch jungen Geschichte unseres Vereins: Am 29. September 2007 konnte der Vorsitzende Helmut Späth zusammen mit seinem Stellvertreter Jürgen Klingel bei einer Feierstunde im Bruchsaler Schloss aus den Händen von Ministerpräsident Günther Oettinger und Innenminister Heribert Rech eine Plakette und eine Urkunde für vorbildliche, gemeinnützige Arbeit des Geschichtsvereins Mundelsheim entgegennehmen.
2008 startete der Geschichtsverein die Reihe „Bürger erzählen, wie es früher einmal war.“ In loser Folge wurden diese Geschichten im Amtsblatt der Gemeinde Mundelsheim veröffentlicht und weckten bei den Lesern großes Interesse.
Die Aufgabe der Wagnerwerkstätten der Familien Hesser in Mundelsheim und Knittel in Pleidelsheim verbunden mit der Übergabe von Maschinen und Werkzeugen, waren Anlass, unser Museum mit einer Wagnerausstellung zu erweitern. Die Arbeitsabläufe einer Wagnerwerkstatt werden anschaulich dargestellt und die Erzeugnisse werden präsentiert. Am Pfingstmontag 2009 konnte diese Ausstellung dann erstmals von der Öffentlichkeit besichtigt werden. Dabei konnte auch der 10.000ste Besucher im Museum begrüßt werden; eine stolze Zahl seit der Eröffnung im Jahr 2003.
Als eine sehr ehrgeizige und aufwändige Arbeit erwies sich das vom Geschichtsverein zum 10-jährigen Jubiläum 2010 herausgegebene Flurnamenbuch: Käsberg, Kälbling, Kappelstaffel.

Nach langer schwerer Krankheit verstarb 2011 unser langjähriger Vorstand Helmut Späth. Sein bisheriger Stellvertreter Jürgen Klingel wurde als Nachfolger gewählt.
Von Mai 2013 bis Juli 2021 konnte man in einer Vitrine im Bürgerhaus eine Porzellanausstellung von „Sonntagsgeschirr“ mit Mundelsheimer Motiven als Sonderausstellung ansehen.
Da die bisher im Gemeindeblatt veröffentlichten Geschichten bei den Lesern großes Interesse fand, wurden sie, angereichert mit Bildern, in einem Buch veröffentlicht. Am 30. Oktober 2013 konnte Vorstand Jürgen Klingel das gelungene Buch der Öffentlichkeit im Bürgerhaus präsentieren: „Mundelsheim, wie es früher war – 101 Geschichten erzählt von Mundelsheimer Bürgerinnen und Bürger“.
Das Apothekerehepaar Wilkening, das lange Jahre die Hölderlin-Apotheke geführt hatte, stellte dem Geschichtsverein sehr viele alte Geräte und Utensilien, die früher in der Apotheke genutzt wurden, zur Verfügung. In Anwesenheit der Familie Wilkening wurde am Martinimarkt 2014 eine Apothekenausstellung eröffnet. Diese Ausstellung kann im Untergeschoss des Bürgerhauses besichtigt werden.
Im April 2016 konnte im Rahmen einer Führung die 15.000ste Besucherin im Museum begrüßt werden.
Seit August 2016 hat der Geschichtsverein die Möglichkeit, im Stadtinfoladen Marbach auf sein Museum aufmerksam zu machen.
Nach dem Tod unseres Vorstands Jürgen Klingel im November 2016 wurde seine bisherige Vertreterin, Anna Fink, zu seiner Nachfolgerin gewählt.
Am Martinimarkt 2018 konnte der 17.500ste Besucher im Museum begrüßt werden. Ein weiterer Anreiz, unser Museum zu besuchen, war die neu gestaltete Spielzeugausstellung.
Das Gartenhaus und der Hermann‘sche Garten führten lange Zeit einen Dornröschenschlaf. In Zusammenarbeit mit der Bürgerstiftung Mundelsheim, die einen Teil des Gartens zu einer kleinen grünen Erholungsoase ausbauen ließ, hat der Geschichtsverein das Gartenhaus hergerichtet. Im Jahr 2019 konnte dann noch ebenfalls unter Mitwirkung der Bürgerstiftung Mundelsheim auf dem Gelände des Hermann’schen Gartens eine Boule-Bahn gebaut werden, die dann in Anwesenheit unserer französischen Freunde aus La Motte Servolex am Pfingstmontag eingeweiht wurde.
Im Rahmen des Mundelsheimer Festes „Neuer Wein und Zwiebelkuchen“ im Oktober 2019 hat der Verein das Backhaus in der Hindenburgstraße angeheizt, um das dort gebackene Holzofenbrot, als Laib oder auch als Vesperbrot, mit „Luggeleskäs“ bestrichen, zu verkaufen.
Unter dem Motto „Spielsachen-Ausstellung: Damals und heute“ wurde im Juli 2021 in der Vitrine im Bürgerhaus eine neue Ausstellung konzipiert, die die alten und neuen Spiele gegenüberstellt und die Veränderung der Lebensart zeigt: Die Spielsachen sind luxuriöser und der Mode angepasst worden, manche Bilderbücher sind elektronisch, so gestaltet, dass sich die Kinder allein damit beschäftigen können. Vorlesen ist aber auch heute noch aktuell. Durch gemeinsames Spielen sollten die Kinder damals wie heute auch soziales Verhalten lernen und üben.
Für das Jubiläumsjahr 2020 wurde ein Bildband gestaltet, der die Entwicklung unserer Gemeinde vom reinen Bauern- und Weingärtnerdorf zur attraktiven Wohngemeinde zeigt. Ergänzt wurde das Buch mit einem Rückblick auf 20 Jahre Vereinsgeschichte und unserer seit fast 50 Jahren bestehenden Verbindung zu unserer Partnergemeinde La Motte Servolex in Savoyen.
Unser Museum in der Stiftsscheuer und die verschiedenen Ausstellungen wurden in der Zwischenzeit von über 19.000 Personen besucht und fanden in vielen Presseberichten ein breites Echo in der Öffentlichkeit. Sie sind eine Bereicherung des kulturellen und touristischen Angebots in unserer Gemeinde und eine gute Werbung für den Weinbau.
Die mehr als 20 Jahre Vereinsgeschichte zeigt, dass sehr viel geleistet wurde. Dies war nur durch den vielfachen und ehrenamtlichen Einsatz zahlreicher Vereinsmitglieder und Förderer möglich.
Werden Sie Teil unserer Vereinsgeschichte und wir werden Sie sehr gerne als neues Vereinsmitglied begrüßen: