Das Museum

Der im Jahr 2000 gegründete Geschichtsverein Mundelsheim e. V. hat mittlerweile 125 Mitglieder. Der Verein hat im Jahr 2003 das im Eigentum der Gemeinde stehende, denkmalgeschützte Gebäude „Stiftsscheuer“ als Mieter übernommen.
Zu diesem Zeitpunkt war dieses Gebäude sehr sanierungsbedürftig und es wurde von der Gemeinde als Magazin für von der Gemeinde gesammelte historische Geräte genutzt. Als ehemalige Zehntscheune des adeligen Damenstiftes in Mundelsheim ist das Haus mit der Geschichte des Ortes eng verbunden und die Erhaltung wurde sowohl von der Gemeinde als auch von Seiten des Landesdenkmalamtes als sehr wünschenswert eingeschätzt.
Die Bausubstanz war jedoch schlecht und eine öffentliche Nutzung des Gebäudes war in den vergangenen Jahren schon mehrfach an den Kosten gescheitert.
Von ca. 20 aktiven Mitgliedern wurde hier eine immense Arbeitsleistung erbracht. In vielen Arbeitsstunden wurde das Gebäude innen saniert, ein Sandsteinboden im Gewölbekeller eingebaut, Strom- und Wasserleitungen verlegt und eine Beleuchtung installiert. Für die Konzeption und Einrichtung der Dauerausstellung wurde viel weitere Zeit benötigt. Neben der ehrenamtlichen Arbeit investierte der Verein auch erhebliche finanzielle Mittel in die Sanierung des Gebäudes und in den Aufbau der Ausstellung.
Bei allen Umbaumaßnahmen wurden dabei die Wünsche und Vorschriften von Landesdenkmalamt und Kreisbauamt berücksichtigt. Die in der Ausstellung verwendeten historischen Exponate wurden aufwendig und zeitintensiv gereinigt, sortiert und letztlich durch Ankauf vervollständigt.

Am 5. Juli 2003 konnte die Ausstellung eröffnet werden. Bereits innerhalb der beiden ersten Öffnungstage hatte die Ausstellung 1800 Besucher.
Im Januar 2005 wurde als Erweiterungsmaßnahme der Ausbau des 1. Stockes in Angriff genommen. In aufwendiger Zimmerarbeit bauten Vereinsmitglieder eine Zwischendecke als Ausstellungsfläche ein und erschlossen damit für die Besucher den Zugang in das 1. Stockwerk. Das Gebäude erfuhr durch diese Maßnahmen eine beachtliche Wertsteigerung.
Für den eigentlichen Aufbau der Ausstellung über das Küferhandwerk war ein aufwendiger Transport von Exponaten nötig, die teilweise über das Dach in das Gebäude gebracht werden mussten. Auch die eigentliche Konzeption und Umsetzung der Ausstellung nahm viel Zeit in Anspruch.
Als die letzte Wagnerwerkstatt in Mundelsheim abgebrochen wurde, konnte der Geschichtsverein zahlreiche Geräte und Werkzeuge sicherstellen. Als Ergänzung der bestehenden Ausstellung in der Stiftsscheuer wurde im Jahr 2010 eine Wagnerwerkstatt aufgebaut. Anschaulich ist der Arbeitsablauf beim Wagner dargestellt und auch seine Erzeugnisse sind zu sehen. Auf Schautafeln ist der Beruf des Wagners und seine Werkzeuge dargestellt.
Diese Ausstellungen wurden in der Zwischenzeit von über 19.000 Personen besucht und fanden in vielen Presseberichten ein breites Echo in der Öffentlichkeit. Sie sind eine große Bereicherung für das kulturelle und touristische Angebot in unserer Gemeinde und eine gute Werbung für den wirtschaftlich wichtigen Weinbau.